WELPENTESTUNG



Eine Testung für Welpen? Was soll das fragen sich viele? Für mich immer sehr aufschlussreich... eine Bestätigung oder eventuell das Gegenteil von dem was ich bisher beobachtet habe. Auf jeden Fall sehr spannend!!!


Dieser Test wurde durch den  Hundeexperten William E. Campbell 1975 in seinem Buch „Behavior Problems in Dogs“ vorgestellt. Hundeerziehungsberater Jan Nijboer hat auch hier Elemente angepasst. Im Sechs-Wochen-Test sollen Temperament, Reizverarbeitung und Instinktschema des Hundes durchgeführt werden. Die Welpen werden EINZELN getestet in einem Raum den sie NICHT kennen, von einer Person, die sie  noch NIE gesehen haben. In dieser Testung geht es nicht ums „Bestehen“, um eine schulische Bewertung, gut, ausreichend oder ungenügend! Es bleibt eine Momentaufnahme! Es soll aber den zukünftigen Welpeneltern helfen ihren Welpen besser einzuschätzen und eine Hilfestellung bieten in der kommenden Sozialisation im neuen Zuhause.Auch mir als Züchter soll diese Testung helfen in den nächsten paar Wochen, eventuell einige Prägungselemente zu vertiefen. Da ich unter den zukünftigen Welpeneltern immer wieder Schulhunde, pädagogische Begleithunde, Familien mit kleinen Kindern habe, soll es mir als Züchter dienen eine bestmögliche Verteilung der Wusels zu gewährleisten.

Diese Testung wird durchgeführt von meiner treuen, liebevollen Trainerin und Freundin Sabine Dahlhausen.

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Soziale Orientierung 

Wie nimmt der Welpe, getrennt von den Geschwistern, einen fremden Menschen wahr? Ist er eher schüchtern oder nimmt er direkt Kontakt auf? Ist er eher vorsichtig oder will er schnell begrüßen?

Spielverhalten

Der Mensch wirft ein Spielzeug, z. B. einen Ball. Reagiert der kleine Vierbeiner aufgeschlossen und zeigt vielleicht schon Ansätze von Kooperationsverhalten, um das Spiel weiter in Gang zu halten? Oder ist er gelangweilt, zeigt anderes Interesse. Kann es sein dass er überfordert ist?

Assoziationsvermögen

Unter einem Plastikbecher wird  ein duftender Pansen versteckt. Interessiert sich der Hund überhaupt für das Futter? Wenn ja, welche Strategien findet er, um an das Futter zu gelangen? Und vor allem: Kann er die erfolgreichste Strategie bei einem zweiten Versuch direkt wiederholen? Ist er kreativ oder gibt er auf? Hier kann man auf ein zukünftiges Lernverhalten schließen.

Pflegende Dominanz

Der Welpe wird  in Rückenposition  auf dem Arm festgedrückt oder am Boden vorsichtig auf den Rücken gedreht und dabei behutsam festgehalten (übrigens ein Verhalten, das die Hundemutter den Welpen zeigt). Zeigt der Hund Rebellion, wird hektisch und lässt sich auch durch weiteres Festhalten nicht beeindrucken. Ist er eher unterwürfig und lässt es sich gefallen. Wie verhält er sich danach?  „Verzeiht“ er oder ist er nachtragend?

Schreckreflex

Hier wird durch ein lautes Geräusch, wie z. B. einen herunterfallenden Topfdeckel, überprüft, wie ein Welpe auf solche Umweltreize reagiert. Hat er Angst und versteckt sich, kommt eventuell nicht mehr aus seiner Schutzlage raus? Oder ist der Schreck schnell vergessen?

Schmerzempfinden

Auch hier wird kurz in die Haut gezwickt und die Reaktion des jungen Hundes bewertet. Wie unfair!!! Reagiert der Hund darauf überempfindlich und verzieht sich quietschend in eine Ecke? Wie ist sein Verhalten danach? Nachtragend, kommt er runter oder muss er erstmals diese Ungerechtigkeit verarbeiten?

Selbstschutzinstinkt

Hier wird der Welpe auf einen Tisch gestellt, um zu prüfen, wie er mit dieser Situation umgeht. Die einen bleiben in der Tischmitte sitzen und trauen sich nicht, sich zu bewegen, frieren eventuell ein! Andere wollen schnellst möglich raus aus der Situation.

 

Die Praxis: 


Welpe GARFIELD

 

Soziale Orientierung: sehr explorativ, keine Furcht vor unbekanntem Raum, begrüßt unbekannten Menschen, zieht weiter um zu erkunden. Kleiner neugieriger Mann. Kommt aber immer wieder zum Menschen zurück. Wechselt zwischen Erkundung und Menschenkontakt.

 

Spielverhalten: aktives Spielverhalten. Kooperiert mit dem Trainer. Nase und Suche wird dann besonders aktiv wenn der gefüllte Futterbeutel ins Spiel kommt. Er zeigt Kooperation mit dem Trainer und verfolgt die Handbewegung. Sein Spielverhalten ist ruhig. Zeigt kaum hektische Bewegungen.

 

Assoziationsvermögen/Lernverhalten: Kippt den Becher und gelangt an den Pansen. Erstmals ist der Becher auf dem Teppich, das Kippen ist leicht und Garfield benutzt immer wieder die gleiche Taktik. Auf dem glatten Unterboden wird es da schwieriger. Aber der Wusel bleibt dran.

 

Pflegende Dominanz: auf dem Arm recht ruhig. Verweigert aber den Blickkontakt. Das Festhalten auf dem Boden zeigt eine gewisse Anspannung, er versucht aber nicht aus der Situaion raus zu kommen. Kein fiepen, Knurren, Strampeln.

 

Schreck:. Geräusche unempfindlich, wenn der Schlüsselbund auf den Boden knallt. Es scheint ihm egal zu sein. Versucht auch nicht raus zu finden von wo das Geräusch kommt. Es heht an ihm vorbei.

 

Schmerz: leichtes Fiepsen beim Zwicken. Garfield kommt dann zu mir und sucht den Schutz eines vertrauten Menschen. Er ist aber nicht nachtragend und kehrt zurück in den Raum und lässt sich wieder anfassen.

 

Selbstschutz: Er bewegt sich mit Vorsicht auf dem Tisch. Zeigt keine körperliche Anspannung. Versucht auch nicht runterzuspringen. Er hat eine gute Portion an Selbstschutz.

 

Fazit: ein selbstsichere kleiner Rüde, verspielt, neugierig und offen zur Welt. Hier sollte dann auch aufgepasst werden dass er nicht zu viel autonom wird.

 

 

Welpe GIPSY

 

Soziale Orientierung: erstmals im neuen Raum neugierig. Seine Bewegung ist entspannt. „Hallo Mensch“ schwanzwedelnd.

 

Spielverhalten: Sehr kooperatives Verhalten im Spiel. Erstmals mit einem Ball. Beim Spiel mit dem Futterbeutel wird er dann aktiver. Apportiert dann den Beutel und steht in Erwartungshaltung dass er geöffnet wird um Futter zu bekommen.

 

Assoziationsvermögen/Lernverhalten: In der „Arbeit“ mit dem Becher zeigt Gypsy dann etwas „Faulheit“. Da muss man sich anstrengen und er bevorzugt den Menschenkontakt. In der Arbeit vorher war es schöner. Einfach kooperieren mit Bewegungsreiz

 

Pflegende Dominanz: Auch hier wird der Blickkontakt etwas abgelehnt. Gipsy dreht den Kopf weg. Auch das Festhalten gefällt ihm nicht. Er zeigt leicht motorische Reaktionen, ohne aber viel zu strampeln. Er akzeptiert es, möchte aber raus aus der Situation. Er bleibt aber nicht nachtragend indem er sich von dem Trainer entfernt.

 

Schreck: Zuckt leicht zusammen beim Geräusch und sucht die Geräuschquelle. Alles in Ordnung, war nur ein Schlüssel.

 

Schmerz: fiepst leicht und strampelt um aus en Armen vom Trainer zu entwischen. Wieder in der Freiheit, schüttelt er kurz und kommt runter. Auch Gipsy bleibt dem fremden Menschen gegenüber nicht nachtragend.

 

Selbstschutz: zeigt etwas Angst in der Höhe. Auch wenn er nicht stürmisch versucht zu springen, orientiert er sich am Menschen damit ihm geholfen wird.

 

Fazit: am Menschen orientiert im Spiel, so wie auch um Sicherheit zu bekommen. Der abweichende Augenkontakt zeigt aber auch dass eine Dosierung mit Fremden wichtig ist da es bei Gipsy eine Form der Bedrohung auslösen kann. Vertrauen baut sich auf.

 

 

Welpe GUSTAV

 

Soziale Orientierung: erstmals ruhig, dann geht Gustav los. Er tendiert in meine Richtung zu kommen um eventuell Sicherheit zu finden. Da Züchterin präsent ist kann er ja jetzt begrüßen und weiter erkunden was es alles hier so an Neuem gibt.

 

Spielverhalten: Braucht etwas Zeit um mitzumachen. Setzt sich mal hin und überlegt. Der Ball „langweilt“ ihn etwas. Beim Einsetzen des gut duftenden Futterbeutel kommt Gustav dann richtig aus sich raus. Er zeigt Freude.

 

Assoziationsvermögen/Lernverhalten: Auch hier ist er interessiert und versucht den Becher zu kippen. Gustav strengt sich aber nicht sehr an, zeigt dann etwas Faulheit und kommt zu mir. So gesehen bin ich ja die Futterquelle, der Geruch ist präsent im Raum.

 

Pflegende Dominanz: unterwürfig, lässt sich umdrehen, festhalten und untersuchen. Angenehm ist es nicht aber kein Fluchtversuch. Auch Gustav vermeidet den Blickkontakt.

 

Schreck: zuckt kurz zusammen und muss sich vergewissern von wo das Geräusch herkommt.

 

Schmerz: keine Reaktion beim Zwicken, sehr schmerz unempfindlich.

 

Selbstschutz: schaut sich um auf dem Tisch, setzt sich hin und kann die Gefahr einschätzen.

 

Fazit: Gustav fühlt sich in Geborgenheit beim Menschen den er kennt. Er hat eine sehr enge Bindung zu mir. Ist auch der im Wurf, der im Gehege oft am Gitter sitzt und Ausschau hält ob ich dann nicht bald komme. Er wimmert dann auch mal, ohne aber dass es sehr laut wird. Trennung und Alleinsein müssen eingeübt werden. Da ich das Gehege erst öffne wenn der Wurf ruhig ist, müssen die Geschwister oft warten dass auch Gustav sich beruhigt hat.

 

 

Welpe GATSBY

 

Soziale Orientierung: entspannt und neugierig im unbekannten Raum. Geht auch gleich auf den Trainer zu, was ein menschenbezogenes Verhalten zeigt. Trotzdem bleibt der Raum spannend und er lässt sich ablenken. Es gibt so viel zu entdecken.

 

Spielverhalten: Die Kooperation im Spiel mit dem Futterbeutel ist intensiv. Er apportiert um den Menschen mit einzubeziehen damit der Beutel geöffnet wird. Seine Neugierde ist nicht zu stoppen und er lässt sich immer mal ablenken, besonders wenn der Ball ins Spiel kommt. Da gibt es ja keine Belohnung.

 

Assoziationsvermögen/Lernverhalten: zeigt ein hohes Lernverhalten und benutzt die Pfote um den Becher zum Kippen zu bringen. Er bleibt dran und hat seine Taktik.

 

Pflegende Dominanz: Die Rückenposition findet Gatsby schon doof, aber er ist entspannt und lässt mit sich machen. Er bleibt sehr ruhig, ist vertrauensvoll.

 

Schreck: Gatsby erschrickt. Auch wenn er nicht panisch wird, ist er bis jetzt nicht der Mutigste. Er läuft mal in die entgegengesetzte Richtung und entscheidet dann dass er der Geräuschquelle nachgehen muss. Ist dann doch nicht so gefährlich und er nimmt den Bund sogar in die Schnauze.

 

Schmerz: leichte moderate Reaktion. Ist aber nicht nachtragend und lässt ich schnell ablenken.

 

Selbstschutz: Erstmals vorsichtig, aber dann versucht er runter zu springen. Er ist ziemlich selbstsicher und will autonom eine Lösung finden.

 

Fazit: ein kleiner selbstsichere Kerl, der eigenständig Lösungen sucht und findet. Da er sehr offen und neugierig in die Welt schaut, sollte hier versucht werden ihn „auszubremsen“ und das gemeinsame Entdecken mit seinem Menschen im Vordergrund stehen. Seine hohe Lernfähigkeit, seinen Bezug zu Futter und Freude an der menschlich Beziehung können dann aus Gatsby einen tollen Begleiter machen.

 

 

Welpe GUCCI

 

Soziale Orientierung: der Raum ist neu… und löst auch etwas Angst aus. Er bewegt sich vorsichtig. Gut dass da ein Mensch sitzt, auch wenn ich ihn nicht kenne, wird er mir Schutz geben.

 

Spielverhalten: Erstmals null Interesse an der Reizbewegung vom Ball. Mit dem Futterbeutel wird es dann interessanter. Er kooperiert und wird schnell sehr aktiv.  Beim zweiten Versuch mit dem Ball, fängt Gucci dann auch an zu spielen. Er braucht etwas länger um aktiv zu werden.

 

Assoziationsvermögen/Lernverhalten: Hier ist er dann weiter interessiert und wechselt seine Taktik. Einmal kippt er den Becher mit der Schnauze, dann versucht er es mit der Pfote. Er ist kreativ und interessiert sich die Belohnung zu holen.

 

Pflegende Dominanz: Etwas unruhig, dann auch angespannt, strampelt leicht und findet es doof. Auch der Blickkontakt weist er ab.

 

Schreck: Kurzes Zucken und auch Gustav muss die Geräuschquelle suchen um sich zu vergewissern, dass es harmlos ist.

 

Schmerz: kurzes Strampeln, keine Lautäußerung, nicht nachtragen durch Weglaufen oder Knurren.

 

Selbstschutz: erst vorsichtig, dann will er runterspringen und erkennt die Gefahr nicht.

 

Fazit: Ein menschenbezogener kleiner Mann, der die Sicherheit sucht und den Bezug zum Menschen. Lernfähig auch wenn er etwas animiert werden will. Vielleicht etwas misstrauisch, bleibt aber überzeugungsfähig.

 

Welpe GRACE

 

Soziale Orientierung: Beim Absetzen im unbekannten Raum, folgt mir Grace erstmals. Dann sieht sie dass da noch ein Mensch ist und der wird dann auch schnell begrüßt, etwas vorsichtig und mit einer gewissen Neutralität. Menschen haben hier Priorität zum Raum.

 

Spielverhalten: Ball ist weniger interessant als Futterbeutel: hier macht Grace aktiv mit. Auch Grace ist sehr futterorientiert und zeigt Zusammenarbeit im Spiel. Sie lässt sich nicht ablenken.

 

Assoziationsvermögen/Lernverhalten: eine sehr kreative Hündin, die versucht mit der Schnauze, der Pfote und mit Graben an den Pansen zu gelangen unter dem Becher. Strengt sich an und bleibt mit Freude in der Kooperation.

 

Pflegende Dominanz: Auch Grace lässt das Festhalten über sich ergehen, bleibt liegen zeigt aber Anspannung. Sie „gewöhnt“ sich dran, kratzt sich aber danach, der Stress muss raus. Der Blickkontakt ist direkt, kommt friedlich rüber. Menschen sind gut und nicht bedrohlich.

 

Schreck: bleibt indifferent beim plötzlichen Geräusch, sucht auch nicht die Quelle.

 

Schmerz: kein Fiepsen, zeigt aber klar, dass sie aus den Armen raus will. Verarbeitet schnell.

 

Selbstschutz: souverän und vorsichtig. Sehr kontrolliert auf dem Tisch

 

Fazit: eine sehr menschenbezogene Hündin, die moderat auf Reize reagiert. Sie ist auch die, die bei jedem Besucher in Körpernähe sich wohl fühlt und einschläft. Als Kleinste im Wurf hat sie viel Durchsetzungsvermögen und scheut auch nicht die großen Brüder im Spiel.

 

Welpe GASTON

 

Soziale Orientierung: Der neue Raum ist reizüberflutend. Er fiept auch leicht. Er braucht etwas Zeit um los zu gehen. Der Mensch wird so auch nicht direkt wahrgenommen. Es scheint erstmals viel.

 

Spielverhalten: Gut, dass jetzt das Spiel rein kommt. Da wird Gaston dann schnell aktiv und vergisst das Unbekannte. Er lässt sich schnell ablenken. Seine Vorsicht rückt nach hinten.

 

Assoziationsvermögen/Lernverhalten: auch hier ins er sehr interessiert und bleibt dran den Becher zu kippen. Gaston taut in der Arbeit so wie im Spiel richtig auf. Er benutzt die Pfote so wie auch die Schnauze um den Becher zu kippen.

 

Pflegende Dominanz: der Blickkontakt ist zögerlich. Schaut den Trainer immer mal in die Augen, weicht aber auch ab. Das Festhalten auf dem Arm ist ihm unangenehm, zittert etwas und zeigt dass er Begrenzung nicht mag. Wieder frei, wendet er sich vom Menschen ab und kommt zu mir.

 

Schreck: kurzes Zucken und muss der Geräuschquelle nachgehen. Er scheint jetzt Reiz unempfindlicher.

 

Schmerz: null schmerzempfinden, kein Fiepen oder Strampeln

 

Selbstschutz: Auch hier bleibt Gaston souverän und kann die Gefahr einschätzen.

 

Fazit: Eine Mischung aus Vorsicht und Neugierde. Er braucht etwas Zeit um sich an neue Situationen zu gewöhnen, erstmals muss man die Reize verarbeiten. Der Menschenkontakt lässt ihn dann die unangenehmen Reize vergessen. Hier sollte viel ZUSAMMEN entdeckt werden um dann in eine tolle Bindung zu gelangen. Er zeigt ja förmlich, dass er den Menschen braucht. Im Rudel ist er immer mitten drin, sogar in etwa der Anführer. Aber vielleicht zeigt es dass er ein Gewohnheitstier ist, der mit Routine und bekanntem Umfeld absolut zurecht kommt.

 

Welpe GRETA

 

Soziale Orientierung: Raumneugierde hoch, ohne jegliche Angst. Der Mensch wird erstmals „übersehen“. Die Kontaktaufnahme ist dann sanft und vorsichtig

 

Spielverhalten: Der Ball wird erstmals beobachtet. Dann auch mit zurückhaltendem Interesse beschnuppert. Die Bewegung des Balls bringt sie dann ins Spiel. Beim Futterbeutel wird Greta dann sehr aktiv, fast wild. Sie schnappt den Beutel und schüttelt ihn… frühes jagdliches Verhalten.

 

Assoziationsvermögen: hier wird es anstrengend und Greta kommt faul rüber. Interesse ist grenzwertig, da ja keine Bewegung präsent ist. Suchspiele ohne Bewegungsreiz sind uninteressant. Sie macht dann etwas mit, zieht sich aber bald unter dem Tisch zurück.

 

Pflegende Dominanz: mittlere Blickkontakt, schaut aber den Unbekannten ins Auge. Lässt sich festdrücken, sowohl am Körper wie auch am Boden.

 

Schreck: Kurzes Zucken, möchte dem Geräusch aber nicht nachgehen. Hier kommt Unbehagen auf und es wird Schutz gesucht beim Trainer.

 

Schmerz: absolut schmerzfrei.

 

Selbstschutz: sehr sehr vorsichtig, schätz die Gefahr ein. Setzt sich hin und gibt auf.

 

Fazit: Eine Hündin mit viel Potential, allerdings auch sehr aufmerksam auf Bewegungsreize. Da scheint sie abzugehen. Risiko von Balljunkie falls viele Ballspiele ohne Struktur erarbeitet werden. Auch jagliches Potential auf Vögel ist präsent. Sie ähnelt sehr stark ihrer Mama.

 

 

Welpe GOOFY

 

Soziale Orientierung: läuft gleich schwanzwedelnd zum fremden Menschen. Ablecken vom Menschen. Erst dann nimmt Goofy den Raum wahr. Dann wird mal rechts und links beschnuppert. Er zeigt aber ein wenig Anspannung.

 

Spielverhalten: Auch hier sieht man starke Reaktion auf Bewewegungsreiz. Genau wie bei seiner Schwester. Goofy wird hier sehr aktiv, zielstrebig. Er beschäftigt sich intensiv und kooperiert mit dem Partner Mensch. Er fasst auch dann den Beutel und behält ihn für sich. Hier können spätere jagdliche Ambitionen auftreten.

 

Assoziationsvermögen: er ist sehr zielstrebig und versucht mit unterschiedlichen Taktiken an den Pansen zu komme. Auch auf glattem Boden ist er bei der Sache und will den Becher kippen. Er ist erfinderisch und Futter orientiert. Allerdings traut er sich nicht so direkt an den Pansen und erfasst ihn mit gestrecktem Körper.

 

Pflegende Dominanz: ohne dass er sich wehrt, zeigt Goofy Unbehagen. Im Blickkontakt wendet er den Kopf seitlich…

 

Schreck: Das Geräusch ist erstmals wahrgenommen ohne dass Goofy die Kontrolle verliert. Er sucht aber dann den Schutz, die Sicherheit beim Menschen.

 

Schmerz: ohne Reaktion, kein verändertes Verhalten.

 

Selbstschutz: Bleibt stehen und erkennt die Gefahr. Er ist vorsichtig und versucht nicht aus der Situation zu fliehen.

 

Fazit: Auch bei Goofy sollte man das blinde Ballwerfen vermeiden und Struktur ins Spiel bringen. Er hat erkannt, dass Menschen ihm gut tun und ihm Schutz bieten können. Allerdings braucht er einen geschützten Rahmen im Innenraum.

Ansonsten ist er lernfähig und kann sicherlich mit seinen Menschen eine tolle Bindung aufbauen, wenn Herrchen/Frauchen ihm zeigen dass sie für seine Sicherheit zuständig sind.


Welpe GIN:

 

Soziale Orientierung: Schaut sich um, läuft am Menschen vorbei, kommt dann wieder zum Menschen zurück. Vielseitiges Interesse.

 

Spielverhalten: Er zeigt Interesse an der Bewegung, wird aber nicht hektisch und zeigt ein „gemütliches“ Spiel. Er kooperiert und kommt entspannt rüber.

 

Assoziationsvermögen: Auch hier macht Gin mit. Versucht den Becher zu kippen, was ihm gelingt. Dann schnüffelt er rum, verliert den Pansen aus der Nase und beschäftigt sich mit dem rollenden Becher. Da muss das Nasensuchen noch eingeübt werden.

 

Pflegende Dominanz: Er schaut dem fremden Menschen in die Augen. Auch das Festhalten am Körper ist für ihn in Ordnung. Am Boden wird er dann unruhiger. Er will dann aus der Begrenzung raus.

 

Schreck: er zeigt kein Erschrecken, sucht dann nach der Geräuschquelle. Zwischendurch muss er sich dann lösen. Ob es ein getarntes Unwohlsein ist? Er geht dann weiter um den Bund zu finden, mit leichtem Fiepsen.

 

Schmerz: keine Reaktion

 

Selbstschutz: sehr vorsichtig auf dem Tisch. Er setzt sich hin, überlegt, wimmernd leise. Es ist ihm sichtlich unwohl, wartet aber ab dass es vorbei ist. Er wird nicht stürmisch oder versucht es mit unüberlegter Flucht.

 

Fazit: ein kleiner Allrounder, der in der Begrenzung  von oben etwas unruhig wird. Allgemein im Rudel ein sehr ruhiger Rüde, der auch nach dem Spiel, eigenständig zur Ruhe findet oder das Erlebte mal über Schlafen verarbeiten müssen. Sich abgrenzen ist wichtig und dafür sucht man sich auch mal ein Plätzchen entfernt von den Geschwistern.  So können dann die Reize verarbeitet werden. Vielleicht weiß er genau was ihm gut tut?

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Donner und Blitz


Am Mittwoch Abend hatten wir dann eine tolle unerwartete Prägung auf Donner und Regen. Der Himmel zog zu, die Welpen waren am Schlafen als es ganz plötzlich donnerte. Einige sind aufgewacht und recht angespannt, winselnd ins Häusschen gehuscht. Bald waren alle wach.Auch wenn ihnen dieses Geräusch schon bekannt war über die Geräusche-CD, klingt es in der Realität doch ganz anders. Ich habe dann Clea ins Gehege gelassen und sie hat sofort gesäugt. Donner war weiter zu hören und die Welpen kamen runter. Danach war eh Fütterung angesagt und so durfeten sie ihre erste Mahlzeit dann unter leichtem Regen einholen. Das Verhalten war wieder ganz normal!

Hier geht es um eine neue Erfahrung mit positiver Verknüpfung übers Futter. So lernt der Welpe sich zu beruhigen und das Erlebte zu "vergessen", auch wenn es sinnmäßig noch da ist. Ich bin gespannt wie es hält... irgendwann werden sie es nochmal erleben, spätestens am Sylvester.


Fütterung mit Fleischbrocken um das Reißen und Beißen zu lernen, mit einer sozialen Komponente, wo es dann auch drum geht sich Futter zu teilen.